Die „Cloud“ – das klingt schwerelos und einfach. Die Realität sieht jedoch oft anders aus, besonders für mittelständische Unternehmen. Die Zeit, als „IT“ noch überschaubar war – ein paar Server im Keller, eine Firewall davor – ist lange vorbei. Die Cloud hat enorme Flexibilität gebracht, aber auch:
- Multi-Cloud-Umgebungen (Microsoft Azure hier, AWS dort, vielleicht noch Google Cloud für ein anderes Projekt)
- SaaS-Lösungen, die wie Pilze aus dem Boden schießen (oft von verschiedenen Abteilungen eigenständig beschafft)
- Hybride Infrastrukturen, die On-Premises-Systeme mit Cloud-Diensten verbinden
- Container, Serverless Computing, Microservices… die Liste wird immer länger
Diese Komplexität macht es selbst für IT-Teams schwer, den Überblick zu behalten. Für Cyberkriminelle dagegen ist jede unüberwachte Ecke eine potenzielle Eintrittspforte.
Cloud-Sicherheit: Verantwortung teilen, Risiken minimieren
Einer der größten Fallstricke: Die Verantwortung für die Sicherheit in der Cloud ist geteilt zwischen dem Unternehmen und dem Cloud-Anbieter. Das führt häufig zum Missverständnis: „Wenn wir in der Cloud sind, kümmert sich Microsoft/Amazon/Google um unsere Sicherheit.“
In Wirklichkeit sieht die Verantwortungsverteilung aber eher so aus:
- Cloud-Anbieter: Verantwortlich für die Sicherheit der Cloud-Infrastruktur selbst (Rechenzentren, Hardware, Netzwerke)
- Unternehmen: Verantwortlich für die Sicherheit in der Cloud (Daten, Zugriffsrechte, Konfigurationen, Anwendungen)
Die meisten Sicherheitsvorfälle in der Cloud entstehen nicht durch Schwachstellen beim Anbieter, sondern durch Fehlkonfigurationen und mangelndes Sicherheitsmanagement auf Kundenseite.
Die drei größten Sicherheitsfallen in der Cloud – und wie man sie vermeidet
Viele Unternehmen unterschätzen die versteckten Risiken in ihrer Cloud-Umgebung – dabei sind es oft ganz bestimmte Schwachstellen, die Angreifern Tür und Tor öffnen. Die drei größten Schwachpunkte in der Cloud sind:
- Fehlkonfigurationen: Ein falsch eingestellter S3-Bucket bei AWS oder ein öffentlich zugänglicher Blob Storage bei Azure – schon liegen Unternehmensdaten offen im Internet.
- Identitätsdiebstahl: Mit gestohlenen Zugangsdaten können Angreifer sich als legitime Nutzer ausgeben und innerhalb der Cloud-Umgebung bewegen.
- Fachkräftemangel: Die rasante Entwicklung der Cloud-Technologien erfordert kontinuierliche Weiterbildung – in Zeiten des IT-Fachkräftemangels eine enorme Herausforderung.
So hört man in den Unternehmen durchaus Sätze wie diesen eines IT-Leiters: „Wir haben drei Cloud-Projekte parallel laufen, aber nur einen Sicherheitsexperten. Raten Sie mal, was auf der Strecke bleibt?“
Moderne Tools und Strategien für mehr Sicherheit in der Cloud
Trotz der Herausforderungen gibt es inzwischen leistungsstarke Ansätze und Technologien, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Cloud-Sicherheit effektiv zu stärken. Folgende ermutigende Trends sind erkennbar:
- Automatisierte Security-Checks und DevSecOps: Sicherheit wird zunehmend in CI/CD-Pipelines integriert, wodurch Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden können.
- Zero Trust und modernes IAM: Das Prinzip „Vertraue niemandem, überprüfe alles“ setzt sich durch – besonders wichtig in dezentralen Cloud-Umgebungen.
- Cloud-native Security-Tools: Die großen Cloud-Anbieter bieten immer ausgefeiltere Werkzeuge für Verschlüsselung, Monitoring und Compliance.