Interne Zusammenarbeit erhöht Cyber-Resilienz

Cyber-Resilienz erfordert keine Großkonzern-Budgets – sondern klare Kommunikation. Warum abteilungsübergreifendes Handeln der entscheidende Faktor ist.

Cyber-Resilienz gilt als Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit mittelständischer Unternehmen – doch viele denken dabei zuerst an komplexe Technologien oder hohe Investitionen. Dabei liegt der größte Hebel oft ganz woanders: in der internen Zusammenarbeit.

Wer Silos aufbricht und Sicherheit nicht nur als Aufgabe der IT, sondern als gemeinsame Verantwortung versteht, steigert Reaktionsgeschwindigkeit, senkt Ausfallzeiten und schafft Vertrauen – bei Kunden wie im Team. Denn wirkungsvoller Schutz beginnt mit einem klaren Verständnis aller Beteiligten.

Die Erfolgsfaktoren für echte Zusammenarbeit:

Transparenz über Risiken schaffen
Cyber-Risiken müssen auf allen Ebenen verstanden werden – von der Geschäftsführung bis zum Auszubildenden. Ein gemeinsames Risikoverständnis schafft die Basis für effektive Zusammenarbeit.

Interdisziplinäre Teams bilden
Ein Cyber-Resilienz-Team mit Vertretern aus IT, Geschäftsführung, Fachabteilungen und externen Experten sollte regelmäßig tagen und Maßnahmen koordinieren.

Klare Verantwortlichkeiten definieren
Jeder im Unternehmen muss wissen, welche Rolle er bei der Cyber-Resilienz spielt – vom CEO, der die Strategie verantwortet, bis zum Mitarbeiter, der verdächtige E-Mails melden soll.

Praxis-Tipps: So überwinden Sie Silos und stärken Ihre Cyber-Resilienz

Genug der Theorie – hier folgen sechs praktische Maßnahmen, die Unternehmen umgehend umsetzen können:

  1. Eine abteilungsübergreifende Risikoanalyse durchführen
    Ein Workshop mit Vertretern aller Abteilungen kann Wunder wirken. Die Frage: „Was wäre, wenn unsere kritischen Systeme morgen ausfielen?“ Die Antworten helfen, echte Prioritäten zu setzen.

  2. Einen Business Continuity Plan entwickeln
    Für jeden kritischen Geschäftsprozess sollte dokumentiert werden, wie er bei einem IT-Ausfall fortgeführt werden kann. Klare Recovery Time Objectives (RTOs) definieren – wie schnell muss welches System wieder laufen?
    Ein gut durchdachter Plan reduziert die Panik im Ernstfall und ermöglicht strukturiertes Handeln.

  3. Eine robuste Backup-Strategie implementieren
    Die 3-2-1-Regel befolgen: Mindestens drei Kopien der Daten, auf zwei verschiedenen Medientypen, mit einer Kopie außerhalb des Standorts. Wichtig: Regelmäßig die Wiederherstellung testen!

  4. Ein abteilungsübergreifendes Schulungsprogramm starten
    Schulungen sollten nicht isoliert nach Abteilungen erfolgen, sondern Teams zusammenbringen. Die IT kann erklären, warum bestimmte Maßnahmen wichtig sind, und die Fachabteilungen, welche praktischen Herausforderungen sie sehen.
    Der Schlüssel: Jeder versteht warum Sicherheit wichtig ist – nicht nur wie sie funktioniert.

  5. Den Ernstfall regelmäßig üben
    Mindestens zweimal jährlich sollten Cybersicherheitsübungen durchgeführt werden. Ein simulierter Angriff zeigt, wie gut das Team reagiert. Die Erkenntnisse daraus sind unbezahlbar für die Verbesserung der Prozesse. Wichtig: Es geht nicht darum, Schuldige zu finden, sondern zu lernen!

  6. Externe Unterstützung gezielt nutzen
    Managed Security Services oder externe Datenschutzbeauftragte bieten eine kosteneffiziente Alternative zum eigenen Sicherheitsteam. Ein Unternehmen etwa setzt auf ein externes SOC, das seine Systeme rund um die Uhr überwacht – effizient, professionell und deutlich günstiger als ein internes Team.

Fazit: Silos aufbrechen, Resilienz aufbauen

Zum Abschluss noch einmal der Kern der Sache: Cyber-Resilienz im Mittelstand ist keine reine IT-Frage mehr. Sie ist eine strategische Aufgabe, die alle Bereiche eines Unternehmens betrifft.

Silodenken ist in der heutigen Bedrohungslandschaft ein Luxus, den sich kein Unternehmen mehr leisten kann. Die gute Nachricht: Perfektion ist nicht nötig, um resilient zu werden. Schon kleine Schritte in Richtung besserer Zusammenarbeit können einen großen Unterschied machen.

Ein sinnvoller erster Schritt: Vertreter aller Abteilungen an einen Tisch bringen und offen über Cyberrisiken diskutieren. Gemeinsam einen Plan entwickeln, wie das Team besser werden kann.

Die entscheidende Erkenntnis: Es geht nicht darum, ob ein Unternehmen angegriffen wird, sondern wie gut es darauf vorbereitet ist.

Know-how und passgenaue Lösungen

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